Balint-Gruppe:
(Arzt, Biochemiker, Psychotherapeut, 1896-1970, Budapest, England). Kleiner
Kreis sich regelmäßig zusammenfindender niedergelassener Ärzte, die anhand
einschlägiger Fälle aus der eigenen Praxis im gegenseitigen Gespräch unter
Leitung eines Psychotherapeuten die psychodynamischen Zusammenhänge zwischen
Arzt und Patienten aufzuhellen suchen, um Fehlbeziehungen abzubauen und
Spannungen zu beseitigen.
Balken:
(=
Corpus callosum); eine die beiden Großhirnhälften verbindende Masse querverlaufender
markhaltiger Nervenfasern, häufig von der Demyelinisierung der MS betroffen.
Bandagengefühl:
s. Parästhesie.
Bandscheibe:
Discus intervertebralis. Aus einem äußeren Faserring und einem gallertartigen
Kern bestehende knorpelige Zwischenwirbelscheibe, die zwischen den
Wirbelkörpern liegt und durch welche die Biegsamkeit der Wirbelsäule
ermöglicht wird.
basal:
auf
die Basis bezogen, unten gelegen.
Basis:
Grund, unterer Teil eines Organs.
Basistherapie:
Behandlungsmaßnahmen zur Erhaltung des Allgemeinzustandes und zur
Verhinderung von Komplikationen und Folgeschäden.
BEAR
(s. AEP, akustische Hirnstammpotentiale).
Beckenboden EMG (Elektromyographie)
Registrierung der elektrischen Aktivität der Beckenbodenmuskeln mit
Nadelelektroden.
Behinderung
meßbar durch EDSS (Expanded disability status
scale = erweiterte Behinderungsskala).
benigne:
gutartig.
Berührungsempfindung:
Wahrnehmung von Berührungsreizen und Fähigkeit, sie mit geschlossenen Augen
zu lokalisieren.
Beta-lnterferon:
Eiweißkörper, der unter bestimmten Situationen von Fibroblasten gebildet
wird, der inzwischen auch großtechnisch rekombinant (s. dort) hergestellt
werden kann. Es gibt ein Beta-Interferon 1a, das mit dem
natürlichen Betainterferon identisch ist und in Hamsterovarzellen produziert
wird sowie ein Beta-Interferon 1b, das in einem Bakterium
(Escherichia coli) rekombinant hergestellt wird. Beide Beta-Interferone
werden in der Behandlung der MS eingesetzt.
Beugeautomatismen
häufig nachts auftretende unwillkürliche, automatische, schmerzhafte
Kontraktionen der Beugemuskeln, u.a. der Beine (Beine an den Leib
gezogen), wobei willentliches Gegenstrecken nicht möglich ist.
Bindegewebe
Füll- und Hüllgewebe, z.B. Organkapseln, Nervenhüllen, Begleitgewebe der
Blutgefäße.
biographische Anamnese:
Darstellung
der gesamten Lebensgeschichte durch den Patienten.
Biopsie
Entnahme von Körpergewebe zur mikroskopischen Untersuchung unter örtlicher
Betäubung.
Blickrichtungsnystagmus
s. Nystagmus.
Blinkreflex:
Lidschlußreflex. Beklopfen der Nasenwurzel mit dem Reflexhammer oder Finger
löst Lidschluß aus. Fehlen ist Krankheitszeichen.
BSG:
Blutsenkungsgeschwindigkeit.
Sedimentationsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen in Citratflüssigkeit.
bulbäre Sprechstörung:
Lähmung
der Sprechmuskulatur. Unfähigkeit, Verschluß- und Mitlaute zu bilden: P wird
zu f, t zu s, k zu ch, verbunden mit Schluckstörungen und Unfähigkeit
abzuhusten (angesammelter Schleim muß abgesaugt werden). Speiseteile gelangen
in die Luftröhre, dadurch Gefahr der Pneumonie (Lungenentzündung durch
Verschlucken), (s. Aspiration).
Bulbus:
Augapfel oder untere Teile des Hirnstamms, wo sich motorische Hirnnervenkerne
für Sprech-, Schluck- und Kehlkopfmuskulatur befinden (s. bulbäre
Sprechstörung).
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