MS von A-Z

 

Hier finden Sie Erklärungen von medizinischen Fachausdrücken

 

M

 

Macula:
Fleck. Macula lutea: der gelbe Fleck des Augenhintergrundes (s.), hier Konzentration der Sehfasern, die das scharfe, punktförmige Sehen ermöglichen.

Malabsorption:
beeinträchtigte Fähigkeit, Nahrungsmittel durch Magen und Darm aufzunehmen.

maligne:  bösartig.

Manifestation:
Zeitpunkt, zu dem erstmals Krankheitserscheinungen feststellbar sind. Manifestationsalter: bestimmte Altersperiode, in der die betreffende Erkrankung häufig erstmals auftritt.

markhaltige Nervenfasern:
Nervenfasern mit Markscheide (s. Myelin).

Marklager: 
aus markhaltigen Nervenfasern bestehender Anteil des Gehirns, auch weiße Substanz genannt, da markhaltige Nerven-fasern eine weiß-gelbliche Färbung besitzen im Gegensatz zur Hirnrinde (s.), die ein graues Aussehen aufweist.

Markscheide:
die mehrschichtige, weißliche Hülle der Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark und der peripheren Nerven, die aus fettähnlichen Substanzen besteht und die gleichsam das Isoliermaterial um die "Nachrichtenkabel" der Nervenbahnen sind. Ohne Markscheiden ist keine rasche Nervenleitung möglich.

Massenbewegung:
z.B. Unfähigkeit, mit einzelnen Fingern Bewegungen auszuführen; bei Versuch, den Zeigefinger allein zu beugen, schließen sich alle Finger zur Faust.

medial:  nach der Mitte zu gelegen.

Medulla oblongata:
nach hirnwärts sich fortsetzender Teil des Rückenmarks im zentralen Nervensystem.

Medulla spinalis:
Rückenmark, bestehend aus acht Hals-, zwölf Brust-, fünf Lenden-, fünf Kreuzbeinsegmenten.

Membran:   dünne Haut, breites dünnes Band.

Meningen:
Hirnhäute, bestehend aus drei Hüllen: Dura mater: harte Hirnhaut, Arachnoidea: Spinnwebenhaut, Pia mater: weiche Hirnhaut. Umkleiden Gehirn und Rückenmark. Zwischen Arachnoidea und Pia (zusammen = Leptomeninx) befindet sich Nervenwasser als Flüssigkeitsmantel (s. Liquor).

Meningitis:  Hirnhautentzündung.

mental:  geistige Funktion betreffend.

Miktion:  das Wasserlösen, die Harnentleerung.

Mobilisation, mobilisieren:
Maßnahmen zur Verbesserung der Beweglichkeit, z.B. Gelenke, Muskeln durch krankengymnastische Behandlung oder selten Operation.

Modifikation:  Abänderung.

Monoparese:  s. Parese.

Monoplegie:  s. Plegie.

Morbidität: 
die in einem bestimmten Zeitraum registrierte Zahl der Krankheitsfälle einer definierten Krankheit bezogen auf die Bevölkerungszahl.

Morbus:  Krankheit.

moribund:  im Sterben liegend.

Morphologie:
Formenlehre. Lehre von den mit bloßem Auge feststellbaren Formen des menschlichen Körpers und seiner Organe. morphologisch: die Form betreffend.

Mortalität:
Sterblichkeit. Verhältnis der Sterblichkeit an einer bestimmten Erkrankung im Verhältnis der Sterbefälle zur Gesamtbevölkerung in einem definierten Zeitraum.

Motilität:
Bewegungsvermögen. Beweglichkeit, auch unwillkürliche Bewegungsvorgänge, z.B. des Magens, des Darms.

Motoneuron:
motorische Nerveneinheit. Motorische Nervenzellen des Rückenmarks mit Fortsätzen bis zum Endorgan an der Muskelfaser.

Motorik:
durch das Gehirn gesteuertes, über motorische Nervenbahnen ablaufendes Bewegungsgeschehen, bestehend aus Willkür-, Ziel-, Halte- und Stützmotorik.

motorisch:  die Bewegung betreffend.

MRI: 
magnetic resonance imaging (s. Kernspintomographie).

MS:   Multiple Sklerose (s.).

multilokulär: 
an mehreren Orten auftretend, bei MS die im zentralen Nervensystem verstreut sich entwickelnden Herde.

Multiple Sklerose: 
multiple: zahlreich, verstreut, vielfach, an verschiedenen Orten des zentralen Nervensystems sich entwickelnde Entzündungsherde. Diese können sich im Anfangsstadium ihrer Entstehung zurückbilden (Remission).
Sklerose: Verhärtung  der ursprünglich entzündlichen Herde durch Bildung von Narbengewebe (Glia). Sklerotische Herde, von verschiedener Größe, nicht rückwandelbar in funktionsfähiges Nervengewebe.

Muskelatrophie: 
(s. Atrophie). Verschmächtigung der Muskulatur infolge Unterbrechung der motorischen Nervenleitung.

Muskeldystrophie:
Schwund der Muskulatur infolge krankhafter Vorgänge des Muskelstoffwechsels (zahlreiche verschiedene Arten unterschiedlicher Altersgruppen).

Muskeleigenreflex:   s. Reflex.

Muskelfaser: 
langgestreckte, nur unter dem Mikroskop sichtbare Fasern (Muskelgewebe), zu Bündeln (Faszikeln) vereinigt, die sich auf Nervenreiz verkürzen und auf diese Weise die Muskelkontraktion herbeiführen.

Muskelrelaxans: 
Muskelerschlaffungsmittel mit Wirkung bei Muskelspastik.

Myelin: 
eiweißgebundene fettähnliche Substanzen (s. Lipide). Die so eingescheideten Nervenfasern werden als markhaltig bezeichnet. Im Hirn und Rückenmark wird es von spezifischen Zellen, den Oligodendrozyten, gebildet.

Myelitis:
Entzündung des Rückenmarks, auch meist akut verlaufende Rückenmarkserkrankung .

Myelographie:
Röntgendarstellung des Wirbelkanals und dadurch indirekt des Rückenmarks, der Bandscheiben, der Nervenwurzeln und dessen/ deren krankhafte Veränderungen durch Einbringen von Kontrastmittel mittels Lumbalpunktion (s.).

Myelotomie:
operative Durchtrennung von Rückenmarkbahnen zur Milderung der Spastik oder therapieresistenter Schmerzen (heute nicht mehr gebräuchlich).

myogen:
im Muskel entstehende Krankheit mit Muskelschwund und charakteristischem Muskelumbau (mikroskopisch feststellbar). Im Gegensatz dazu: neurogen: Muskelverschmächtigung (-atrophie). Hier befindet sich der Krankheitsprozeß im Nerv.

 

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