MS von A-Z

 

Hier finden Sie Erklärungen von medizinischen Fachausdrücken

 

R

 

radiculär:  (Radix = die Wurzel)
Beschwerden oder Krankheitszeichen, die von einer oder mehreren Nervenwurzeln ausgehen.

Reflex:
unwillkürliche gesetzmäßig ablaufende Reaktion des Nervensystems auf einen Reiz, z.B. Dehnung eines Muskels durch Schlag mit dem Reflexhammer auf dessen Ansatzsehne bewirkt reflektorisch Kontraktion (Zusammenziehen) des betreffenden Muskels mit Bewegungseffekt.
Muskeleigenreflex: Reflex, bei dem Reizorgan und Reflexorgan identisch sind, z.B. der Muskel.
Fremdreflex: Reflex, bei dem Reizorgan und Reflexorgan nicht dasselbe sind, z.B. Berührung der Hornhaut löst Lidschluß aus.
pathologischer Reflex: tritt nur auf bei Schädigung der absteigenden zentralen motorischen Bahnen im Gehirn, Hirnstamm und Rückenmark. Z.B. Babinski-Reflex (Eigenname): Bei Bestreichen der Fußsohle mit einem spitzen Gegenstand langsame nach oben gerichtete Bewegung der großen Zehe und Spreizung der anderen. Alle pathologischen Reflexe sind Fremdreflexe.

Regeneration:
Heilung unter Wiederherstellung der Funktion. (Gehirn und Rückenmark besitzen nicht bzw. nur ganz unwesentlich die Fähigkeit zur Regeneration. Vernarbte MS-Herde können nicht in funktionsfähiges Nervengewebe zurückverwandelt werden.)

rekombinant:
durch Rekombination gewonnen. Begriff aus der Gentechnologie. Durch Einbau von Erbinformationen in fremde Zellen (z.B. Bakterien oder andere Organzellen) werden diese zur Produktion der genetisch vorgegebenen Substanz umfunktioniert. Schwierige körpereigene Produkte, wie z.B. Interferone (s.) lassen sich auf diese Weise großtechnisch herstellen.

Rekonvaleszenz:  Genesungszeitraum nach abgeklungener Erkrankung.
Rekonvaleszent:  Genesender.

rektal:
zum Mastdarm gehörig oder Untersuchung des Mastdarms durch Einführen des Fingers oder von besonderen Instrumenten.

Rektoskopie:
Mastdarmspiegelung. Mastdarmuntersuchung mit besonderem Instrument zur Betrachtung der Darminnenwand.

Rektum:   Mastdarm.

Remission:
Rückbildung der Krankheitszeichen, z.B. bei MS eines Schubes (z.B. remittierender Verlauf).

Remyelinisierung:
Nervenfasern, die z.B. im Rahmen der Entzündung der MS ihre Markscheide verloren haben, können bis zu einem gewissen Ausmaß wieder neu bemarkt werden (durch die Oligodendrogliazellen, spezifische für die Markscheidenbildung zuständige Zellen).

Restharn: 
nach dem Wasserlassen abnormalerweise in der Harnblase verbleibender Urin.

Restitution: 
Wiederherstellung des normalen Zustandes nach Rückbildung einer Krankheit bzw. eines Krankheitsschubes.

retrograd:  rückwärts, entgegen der üblichen Verlaufsrichtung.

Rezidiv:  Rückfall, Wiedererkrankung (z.B. rezidivierender Verlauf).

Rigor:
(Rigidität): Erhöhter Tonus der Muskulatur mit aufeinanderfolgenden ruckartigen Bewegungen ("Zahnradphänomen") während des gesamten Bewegungsablaufs (bei Spastik pathologische Tonuserhöhung im Beginn einer Bewegung am ausgeprägtesten), wenn die Gliedmaße passiv bewegt werden.

Risikofaktoren:
krankhafte Störungen, die eine zusätzliche Gefahr bilden für den Verlauf einer Erkrankung, einer notwendigen Operation, dem Verlauf einer MS.

Romberg- (Eigenname) Versuch: 
Prüfung der Standsicherheit. Stehen mit geschlossenen Füßen, waagerecht vorgehaltenen Armen und geschlossenen Augen. Bei Standataxie (s. Ataxie) Schwanken oder Fallen nach einer Seite, nach vorn oder rückwärts, nach allen Richtungen.

Rucknystagmus:   s. Nystagmus.

Ruhetremor:   s. Tremor.

Rumpfataxie:  s. Ataxie.

 

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