Parkinson Krankheit, "Parkinson Syndrome" und andere
Bewegungsstörungen | |
Es
gibt eine Reihe von Krankheiten, die der Parkinson Krankheit ähnlich sind.
Diese Parkinson-Syndrome sind durch die Hauptsymptome
gekennzeichnet:
1. Die Mehrzahl der Parkinson Syndrome tritt ohne erkennbare
Ursache (idiopathisch) auf. Man spricht dann von der Parkinson
Krankheit (Morbus Parkinson).
Multisystem-Atrophie (MSA) Die
Multisystem Atrophie ist ein komplexes Erkrankungsbild mit (1.)
Symptomen eines Parkinson Syndroms, (2.) Störungen des autonomen
Nervensystems und (3.) Störungen des Kleinhirns in unterschiedlichen
Ausprägungen. Im
Unterschied zur Parkinson Krankheit sind die Symptome relativ
symmetrisch, schreiten rascher fort und verbessern sich nicht oder nur
vorübergehend unter Therapie mit L-Dopa. Weiterhin unterscheidet das
Vorhandensein von Kleinhirnzeichen und frühzeitigen autonomen Störungen
sowie das Fehlen des typischen Parkinson-Zitterns die Multi-System
Atrophie von der Parkinson Krankheit. Je
nach den im Vordergrund stehenden Symptomen wird die Multi System
Atrophie weiter unterteilt in zwei Krankheitsbilder: C-Typ: Zerebellärer Typ P-Typ: Parkinson Typ Progressive Supranukleäre Blickparese
(PSP) Kortikobasale Degeneration (CBD) 3. Bei einem geringen Teil der
Parkinson Syndrome ist die Ursache bekannt. Diese werden als
symptomatische Parkinson Syndrome bezeichnet. Eine Auswahl
ist im Folgenden aufgeführt.
Medikamentös
verursachtes Parkinson Syndrom Medikamentös verursachtes Parkinson
Syndrom Zu
diesen Medikamenten zählen Vaskuläres Parkinson
Syndrom Normaldruck Hydrozephalus Diese seltene Erkrankung ist gekennzeichnet durch geistigen
Abbau, Harninkontinenz und Gangstörungen, die bei genauer Betrachtung
klar von der Parkinson Krankheit unterschieden werden kann. Der
Patient geht breitbeinig. Die Symptomatik wird verursacht durch eine
Vergrößerung der Flüssigkeitsräume im Gehirn (mit Nervenwasser
gefüllte Ventrikel), die auf das umgebende Gehirngewebe drücken. Die
Ursache des Normaldruck Hydrozephalus liegt in einem Mißverhältnis
zwischen Bildung und Resorption des Nervenwassers. Die Symptomatik
kann sich in Einzelfällen nach Anlage eines sogenannten Shunts
verbessern. Dabei wird ein Röhrchen in den Ventrikel eingelegt, der
überschüssiges Nervenwasser ableitet. Wilsonsche Krankkeit Die
Wilson‘sche Krankheit ist eine seltene, erbliche Krankheit, die meist
vor dem 30. Lebensjahr auftritt. Bei der Wilson Krankheit ist der
Kupfer-Stoffwechsel gestört. Das Spurenelement Kupfer ist in geringen
Mengen im Körper vorhanden und nötig. Bei der Wilson Krankheit kommt
es zu einer übermäßigen Anhäufung von Kupfer in der Leber und im
Gehirn, was diese Organe schädigt. Klinisch kommt es zu einer Hepatitis (Leber-Entzündung)
und/oder Persönlichkeitsveränderungen und neurologischen Störungen,
die einer Parkinson Krankheit ähnlich sein können. Kupferablagerungen
in der Hornhaut des Auges sind als gold-brauner Ring zu erkennen
(Kayser-Fleischer Kornealring). Die frühe Erkennung dieser Erkrankung
ist wichtig, da eine Behandlung weitere Schädigung von Leber und
Gehirn verhindern kann. Gehirntumor Gehirntumoren, die einen lokalen Druck auf bestimmte
Gehirnareale ausüben, können eine Parkinson Krankheit vortäuschen.
Eine kernspintomographische oder computertomographische Untersuchung
des Gehirns kann diese Ursache nachweisen. Post-enzephalitisches Parkinson
Syndrom In
den ersten Jahrzehnten des 20. Jhd. gab es eine weltweite Epidemie
einer bestimmten Form der Gehirnentzündung (von Economo Enzephalitis).
Viele der erkrankten Patienten entwickelten nach Abklingen der
Gehirnentzündung Symptome, die der Parkinson Krankheit ähnlich sind.
Heute wird diese post-enzephalitische Form des Parkinson Syndroms kaum
mehr beobachtet und ist v.a. von historischem
Interesse. Ferner gibt es eine Reihe anderer Bewegungsstörungen,
die nicht als Parkinson Syndrome bezeichnet werden. Die folgenden
Erkrankungen werden gelegentlich mit der Parkinson Krankheit
verwechselt. Essentieller Tremor Das
Essentielle Zittern kann den Kopf, die Stimme, oder den Arm betreffen,
selten aber die Beine. Im Unterschied zum typischen asymmetrischen
Zittern in Ruhe des Parkinson Patienten betrifft der Essentielle
Tremor beide Hände in gleichem Maß und tritt auf, wenn die Hände vor
dem Patienten ausgestreckt sind oder wenn sie bewegt werden. Streß
kann das Zittern verstärken. Der
Essentielle Tremor kann zu Schwierigkeiten bei den Verrichtungen des
täglichen Lebens (Schreiben, Trinken, Essen, usw.) und zu sozialer
Stigmatisierung führen. Die
Medikamente Propranolol oder Primidon sind nach ärztlicher Vorschrift
in vielen Fällen hilfreich. Dystonie Fokale Dystonien werden aber auch als Symptome im Rahmen der
Parkinson Krankheit beobachtet. | |